HALL OF FAME

RETO CAPADRUTT

Reto Capadrutt

RETO
CAPADRUTT

Lebensdaten

Reto Capadrutt
* 04.03.1912
† 03.02.1939

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1932: Silber im Zweierbob

Olympische Winterspiele 1936: Silber im Viererbob

Bob-Weltmeisterschaften 1935: Gold im Zweierbob

«Er ist von allen ausländischen Wettkämpfern einer der sympathischsten, der Schweizer Student und Weltmeister 1935 im Zweierbob: Reto Capadrutt.»
Das stand 1936 in einer deutschen Boulevardzeitung. Und tatsächlich: Wer Reto Capadrutt nicht kannte, hätte dem Studenten kaum zwei olympische Silbermedaillen und einen Weltmeistertitel zugesprochen. Reto Capadrutt war schmal, eher klein – und vor allem bescheiden.

Den Olympia Bob Run – und übrigens auch den benachbarten Cresta Run – kannte Reto Capadrutt bestens. Trotzdem verunglückte er hier 1936: Während sein Bremser den Sturz nahezu unverletzt überlebte, geriet Reto Capadrutt unter den Bob und verstarb.

RAIMUND BETHGE

Raimund Bethge

RAIMUND
BETHGE

Lebensdaten

Raimund Bethge
* 07.07.1947

Nation

Nation
Deutschland

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge als Bobfahrer

Bob-Weltmeisterschaften 1977: Gold im Viererbob

Bob-Weltmeisterschaften 1978: Silber im Zweier-, Bronze im Viererbob

Grosse Erfolge als Cheftrainer

102 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen für Deutschland

Er kam als Anschieber zum Bobsport und gewann 1977 in St. Moritz Gold im Viererbob. Raimund Bethge verlieh aber nicht nur den schweren Gefährten im Eiskanal Schub, sondern dem Bobsport insgesamt. Als Cheftrainer führte er die deutschen Skeleton- und Bobmannschaften zu mehr als 100 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Eine einzigartige Bilanz. Erst recht, weil Raimund Bethge dieses Kunststück vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung gelang: Der Cheftrainer musste aus den verschiedenen, ost- und west-deutschen Mannschaften und Persönlichkeiten zunächst eine Art «deutsche Einheit» formen. Das gelang ihm dank seiner bescheidenden, aber dennoch erfolgsorientierten Art. An dieser Einstellung konnten auch schwere Unfälle wie in Cesana, wo ihn 2005 ein Bob rammte, nichts ändern.

JEAN WICKI

Jean Wicki

JEAN
WICKI

Lebensdaten

Jean Wicki
* 18.06.1933
† 11.06.2023

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1972: Gold im Viererbob

Olympische Winterspiele 1972: Bronze im Zweierbob

Olympische Winterspiele 1968: Bronze im Viererbob

2-mal Europa-Meister, 8-mal Schweizer Meister

Ehrgeiz und Leidenschaft: Diese zwei Eigenschaften ziehen sich durch das Leben von Jean Wicki – und führten ihn sportlich und beruflich zum Erfolg. 1933 im Wallis geboren, trat Jean Wicki als Zwanzigjähriger in den französischen Formel-1-Rennstall Gordini ein und wurde Testfahrer. Die Freude an der Geschwindigkeit führte ihn bald auch zum Bobsport. Seine Meistertitel sowie die Medaillen an den Olympischen Winterspielen in Grenoble (1968) und Sapporo (1972) machten ihn zu einer Schweizer Legende des Bobsports.

Beruflich führte ihn der Lebensweg von der Steuerung einfacher Seifenkisten zur Führung zweier Grossgaragen und einer Immobilienunternehmung.

EDY HUBACHER

Edy Hubacher

EDY
HUBACHER

Lebensdaten

Edy Hubacher
* 15.04.1940

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1972: Gold im Viererbob

Olympische Winterspiele 1972: Bronze im Zweierbob

Er ist bekannt als Kugelstösser, Diskuswerfer und «Rätselonkel der Nation»: Edy Hubacher, geboren 1940 in Bern. Als Kugelstösser verbesserte er 15 Mal in Folge den Schweizer Rekord, als Diskuswerfer tat er dies fünf Mal. Als Rätselonkel kreierte Edy Hubacher, der Lehrer und Leichtathlet mit 16 Meistertiteln, zahlreiche Kreuzworträtsel für verschiedene Zeitschriften.

Und als Bobfahrer? Auch da brillierte er: Im Viererbob von Jean Wicki fuhr er mit Hans Leutenegger und Werner Camichel 1972 in Sapporo zu olympischem Gold. Zum Bobsport kam er dabei eher zufällig: Er hatte an der Sportschule Magglingen Anschiebe-Übungen von Bobfahrern beobachtet, versuchte sich unter den wachsamen Augen von Jean Wicki selbst – und erzielte auf Anhieb eine Bestzeit.

HANS LEUTENEGGER

Hans Leutenegger

HANS
LEUTENEGGER

Lebensdaten

Hans Leutenegger
* 16.01.1940

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1972: Gold im Viererbob

Vom Bauernsohn zum Bauschlosser, Bobfahrer, Schauspieler und Unternehmer: Hans «Hausi» Leutenegger war und ist auf vielen Gebieten unterwegs – und das gerne schnell. 1940 im ländlichen Thurgau geboren, wurde Hans Leutenegger erst Bauschlosser – und gründete bald schon eine Firma für Fachkräftevermittlung. Heute stehen gut 1 000 Mitarbeiter für die Hans-Leutenegger-Gruppe im Einsatz. Zum Bobsport kam er als Nationalturner und fuhr 1972 in Sapporo im Viererbob zusammen mit Jean Wicki, Werner Camichel und Edy Hubacher zu olympischem Gold.

Bekannt wurde Hans Leutenegger auch als «Burt Reynolds» der Alpen. Der vielseitige Mann ist als Schauspieler unter anderem an der Seite von Lewis Collins und Klaus Kinski im Actionfilm «Kommando Leopard» (1985) zu sehen.

WERNER CAMICHEL

Werner Camichel

WERNER
CAMICHEL

Lebensdaten

Werner Camichel
* 26.01.1945
† 27.03.2006

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1972: Gold im Viererbob

Bob-Weltmeisterschaften 1973: Gold im Viererbob

Bob-Weltmeisterschaften 1975: Gold im Viererbob

«Sport ist mein Leben», sagte Werner Camichel. Den sportlichen Höhepunkt fand dieses Leben 1972 in Sapporo: Im Viererbob «Schweiz I» gewann Werner Camichel mit Jean Wicki, Hans Leutenegger und Edy Hubacher olympisches Gold. 1973 und 1975 wurde der gelernte Elektriker und leidenschaftliche Zehnkämpfer, Skifahrer und Eishockeyspieler im Viererbob von Erich Schärer jeweils Weltmeister.

Werner Camichel war nicht nur leidenschaftlicher Bobfahrer, er förderte den Sport auch – unter anderem als langjähriger, geschätzter und innovativer Betriebsleiter des Olympia Bob Runs. Die Strecke kannte er bestens, hatte er hier doch an Schweizer Meisterschaften mehrere Medaillen gewonnen.

ANTHONY NASH

Anthony Nash

ANTHONY
NASH

Lebensdaten

Anthony Nash
* 18.03.1936
† 17.03.2022

Nation

Nation
Grossbritannien

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1964: Gold im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1963: Bronze im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1965: Gold im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1966: Bronze im Zweierbob

Was steckt hinter sportlichen Erfolg? Im Bobsport braucht es sicher: Kraft, Geschicklichkeit, Teamgeist. Manchmal sind aber auch feine Gesten entscheidend. Wie im Fall des Olympiasiegs von Anthony «Tony» Nash und Robin Dixon 1964 in Innsbruck.
Ausgerechnet ihr schärfster Konkurrent, der Italiener Eugenio Monti, bot ihnen hier Ersatz für einen abgebrochenen Bolzen an.

Das Resultat: Das Team Nash / Dixon gewann olympisches Gold. Eugenio Monti und sein Bremser Sergio Siorpaes wurden Dritte. Allerdings waren Nash / Dixon auch ohne Hilfe der Konkurrenz sehr erfolgreich. Etwa hier in St. Moritz, wo das Team die Weltmeisterschaft von 1965 gewann.

ROBIN DIXON

Robin Dixon

ROBIN
DIXON

Lebensdaten

Robin Dixon
* 21.04.1935

Nation

Nation
Grossbritannien

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1964: Gold im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1963: Bronze im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1965: Gold im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1966: Bronze im Zweierbob

Der höchste Punkt Grossbritanniens ist weniger hoch, als der Olympia Bob Run lang ist: Die Rennstrecke misst 1 722 Meter, der Berg Ben Navis ist 1 345 Meter hoch. Für den Bobsport bietet Grossbritannien wohl nicht die besten Voraussetzungen. Aber erfolgreich sind die britischen Teams dennoch. Und zwar dank Persönlichkeiten wie Robin Dixon, einem Baron, ehemaligen Berufsoffizier sowie Bremser.

Zusammen mit Anthony «Tony» Nash gewann Robin Dixon zahlreiche Rennen, das Team gehörte zu den erfolgreichsten Bobmannschaften der 1960er-Jahre.
Weniger bekannt dürfte der ganze Name von Robin Dixon sein: Thomas Robin Valerian Dixon, 3. Baron Glentoran.

HUBERT MARTINEAU

Hubert Martineau

HUBERT
MARTINEAU

Lebensdaten

Hubert Martineau
* 24.10.1891
† 11.09.1976

Nation

Nation
Grossbritannien

Grosse Erfolge

Grosse Verdienste

Präsident des Saint Moritz Bobsleigh Club von 1923 bis 1969

Er erlebte beide Olympischen Winterspiele in St. Moritz auf besondere Weise: Hubert Martineau. 1928 sah er, wie die Mannschaften von William Fiske (USA II) und Jennison Heaton (USA I) zu Gold und Silber rasten, und wie sein Stiefsohn Henry Martineau im Bob GBR I auf Platz 9 fuhr. 1948 sah Hubert Martineau auch beim Eiskunstlauf der Damen ganz genau hin: Er fungierte an den Olympischen Winterspielen als Wettkampfrichter.

Zugleich war Hubert Martineau selbst durch und durch ein Sportsman. Der Brite liebte Cricket, Pferderennen – und den Bobsport. Diesen förderte er gleich hier in St. Moritz: Hubert Martineau war 46 Jahre lang Präsident des Saint Moritz Bobsleigh Clubs.

ERICH SCHÄRER

Erich Schärer

ERICH
SCHÄRER

Lebensdaten

Erich Schärer
* 01.09.1946

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1980: Gold im Zweierbob

Olympische Winterspiele 1976 und 1980: Silber im Viererbob

Olympische Winterspiele 1976: Bronze im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1978, 1979, 1982: Gold im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1971, 1973, 1975, 1986: Gold im Viererbob

Ein Polizist hält Erich Schärer auf der Strasse an, sieht, dass dieser nicht angegurtet ist und meint: «Gälled Sie Herr Schärer, im Bob ist man halt auch nicht angegurtet.» Solche Anekdoten gibt es zuhauf über die Bob-Legende Erich Schärer. Nicht immer kam der erfolgreichste Schweizer Bobfahrer aller Zeiten ungestraft davon: In St. Moritz musste er etwa wegen Verstoss gegen das Werbeverbot eine Strafe zahlen: Er hatte auf seinem Bob drei Streifen aufgeklebt, die an das Logo einer Sportartikelmarke erinnerten. Sein Kommentar, dass er bis dahin drei Mal Weltmeister geworden sei, überzeugte nicht…

Weltmeister wurde er dafür noch mehrmals, insgesamt sieben Mal. Und an Medaillen mangelt es dem Zürcher auch sonst nicht: Erich Schärer stand 14 Mal an Weltmeisterschaften auf dem Podest und wurde drei Mal Europameister.

GUNTER SACHS

Gunter Sachs

GUNTER
SACHS

Lebensdaten

Gunter Sachs
* 14.11.1932
† 07.05.2011

Nation

Nation
Deutschland

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge und Verdienste

Junioren-Europameisterschaften 1959: Gold im Zweierbob

Präsident des Saint Moritz Bobsleigh Club von 1969 bis 2011

Brigitte Bardot, Andy Warhol, Nino Bibbia: Gunter Sachs kannte sie alle. Die französische Schauspielerin heiratete er, den amerikanischen Künstler förderte er, den St. Moritzer Wintersportler brachte er auf die Leinwand – respektive in seinen Sport-Dokumentarfilm «Happening in White». Bekannt wurde Gunter Sachs als Playboy und Lebemann. So soll er in St. Moritz einmal in einem Sarg den Bob Run hinuntergesaust sein.

Vergessen geht dabei oft: Gunter Sachs war auch äusserst zuverlässig und spendabel: Er förderte den Bobsport in St. Moritz als Mäzen und er war 42 Jahre lang Präsident des Saint Moritz Bobsleigh Clubs.

FRITZ FEIERABEND

Fritz Feierabend

FRITZ
FEIERABEND

Lebensdaten

Fritz Feierabend
* 29.06.1908
† 25.11.1978

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1936, 1948, 1952: 3 × Silber, 2 × Bronze

Bob Weltmeisterschaften 1935, 1938, 1939, 1947, 1949 1950, 1954, 1955: 7 x Gold, 2 × Silber, 3 × Bronze

Schweizer Bobsportler, Weltmeister und Bob-Konstrukteur
Er war von 1933 bis 1955 aktiv und gehörte während dieser Zeit zu den erfolgreichsten Bobpiloten weltweit, sowohl im Zweierbob als auch im Viererbob. Medaillen und Titel gewinnt Fritz Feierabend so einige. Beispielsweise an den Weltmeisterschaften 1947 in St. Moritz. Hier gewinnt er gleich doppelt: Gold im Zweier- und Gold im Viererbob.

Feierabend konstruierte zusammen mit seinem Vater Carl den weltweit ersten, vollständig aus Stahl bestehenden Bobschlitten, der als «Feierabend-Bob» bekannt wurde. Bei Weltmeisterschaften gewann er sechs Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen, bei Olympischen Spielen wurde er dreimal Zweiter und zweimal Dritter. Obwohl er während des Zweiten Weltkriegs eine mehrjährige Wettkampfpause einlegen musste, konnte er ab 1947 an seine früheren Erfolge anknüpfen und diese sogar übertreffen.

FELIX ENDRICH

Felix Endrich

FELIX ENDRICH

Lebensdaten

Felix Endrich
* 05.12.1921
† 31.01.1953

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1948: Gold im Zweierbob

Bob-Weltmeisterschaften 1947, 1949, 1951, 1953: 3 × Gold, 1 × Silber, 1 × Bronze

Schweizer Bobsportler und Olympiasieger
Felix Endrich nahm zweimal an Olympischen Spielen teil. 1948 wurde er bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz Olympiasieger im Zweierbob und Vierter im Viererbob. Bei der Eröffnung der Spiele führte er als Fahnenträger die Delegation Schweiz an. Bei den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo belegte er im Zweier- und Viererbob jeweils den vierten Platz.

Bei der Bob-Weltmeisterschaft 1947 fuhr er im Viererbob noch als Hintermann von Fritz Feierabend zum WM-Titel, im Zweierbob belegte er zusammen mit seinem ständigen Beifahrer Fritz Waller den zweiten Platz. 1949 siegten Endrich und Waller bei der Weltmeisterschaft im Zweierbob. 1953 gewann er mit seinem Bremser Fritz Stöckli die Weltmeisterschaft im Zweierbob. Eine Woche nach dem Titelgewinn auf der Olympia-Bobbahn Riessersee verunglückte er dort tödlich, als er mit dem Viererbob aus der berüchtigten Bayernkurve geschleudert wurde. Endrich erlitt einen Genickbruch und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.

EUGENIO MONTI

Eugenio Monti

EUGENIO MONTI

Lebensdaten

Eugenio Monti
* 23.01.1928
† 01.12.2003

Nation

Nation
Italien

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1956, 1964, 1968: 2 × Gold, 2 × Silber, 2 × Bronze

Bob-Weltmeisterschaften 1957, 1958, 1959, 1960, 1961, 1963, 1966: 9 × Gold, 1 × Silber

Italienischer Bobfahrer und Olympiasieger
Monti gewann in den 1950er und 1960er Jahren 10 Medaillen bei Weltmeisterschaften im Bobfahren (davon 9 Gold) und wurde bei den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble Olympiasieger im Zweier- und im Viererbob. Seinen Medaillensatz komplettieren 2 Silbermedaillen (Zweier- und Viererbob) bei den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo sowie zwei Bronzemedaillen 1964 in Innsbruck. Ebenfalls 1964 wurde er mit dem ersten Pierre de Coubertin World Fair Play Award geehrt, weil er den späteren Siegern im Zweierbob, Anthony Nash und Robin Dixon, aus seinem Bob einen Ersatz für eine abgebrochene Schraube gab. Mit diesen Erfolgen gilt er zusammen mit dem Deutschen Francesco Friedrich als erfolgreichster Bobfahrer aller Zeiten. Nach ihm wurde die 18. Kurve der Olympiabahn Cesana Pariol von Cesana (Turin 2006) benannt. Nach seinem Tod im Jahr 2003 wurde die Olympiabahn von 1956 zu seinen Ehren in Pista olimpica Eugenio Monti umbenannt und wird nun als neue Bahn für die Olympischen Winterspiele 2026 neu gebaut.

NICO BARACCHI

Nico Baracchi

NICO BARACCHI

Lebensdaten

Nico Baracchi
* 19.04.1957
† 24.03.2015

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Weltmeisterschaften 1982 Skeleton, 1989 Bob: 2 × Silber

Europameisterschaft 1983, 1984, 1985, 1986 Skeleton, 1988 Bob: 3 × Gold, 1 × Silber, 1 × Bronze

Schweizer Skeleton- und Bobpilot
Nico Baracchi wurde als Cresta-Fahrer und nach nur einem Tag Training 1981 in das Schweizer Skeleton-Nationalteam berufen. Bei den Weltmeisterschaften 1982 in St. Moritz erreichte er den zweiten Platz hinter Gert Elsässer. 1983 folgten die Europameisterschaften in Igls, bei denen er Dritter wurde. 1984 in Winterberg, 1985 in Sarajevo und 1986 in St. Moritz gewann er jeweils den Europameistertitel.

Anschließend wechselte er als Pilot in den Bobschlitten. Hier war sein bestes Jahr 1989, als er im Viererbob mit den Anschiebern Christian Reich, der später selbst ein Weltklassebobpilot werden sollte, Donat Acklin und René Mangold als Bremser hinter dem von Gustav Weder gesteuerten Schlitten und vor Wolfgang Hoppe bei den Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo Silber gewann. Im Gesamtweltcup der Zweierbobs und im kombinierten Weltcup der Zweier- und Viererbobs der Saison 1988/89 wurde er Dritter.

Nico Baracchi war ein begnadeter Sportler und war neben Bobsleigh und Skeleton im Ski Alpin, Golf und vielem mehr immer für einen Erfolg gut.

SEPP BENZ

Sepp Benz

SEPP BENZ

Lebensdaten

Sepp Benz
* 20.05.1944
† 05.02.2021

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1976, 1980: 1 × Gold, 2 × Silber, 1 × Bronze

Bob Weltmeisterschaften 1975, 1977, 1978, 1979, 1981: 3 × Gold, 2 × Silber, 3 × Bronze

Schweizer Bobsportler, Olympiasieger. Weltmeister und Rennrodelfunktionär
Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann er mit Steuermann Erich Schärer im Viererbob die Silbermedaille und im Zweierbob die Bronzemedaille. Vier Jahre danach an den Olympischen Winterspielen in Lake Placid gewann er schliesslich die Goldmedaille im Zweierbob und wiederum Silber mit dem Viererbob. Bei den Bobweltmeisterschaften gewann Benz zwischen 1975 und 1981 insgesamt drei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen, allesamt mit seinem langjährigen Steuermann Erich Schärer. Benz galt zu dieser Zeit als «Bremser der Nation» und «schnellster Pöstler der Schweiz».

Nach seiner Bobkarriere setzte er sich als SBSV-Funktionär (heute Swiss Sliding) sehr für den Rodelsport in der Schweiz ein. Zusammen mit dem damaligen Bundestrainer Josef Lenz schloss er einen Vertrag zur Trainingsgemeinschaft mit dem Deutschen Rodelverband, der bis heute Bestand hat. Er war auch viele Jahre im internationalen Rennrodelverband FIL (Fédération Internationale de Luge de Course) engagiert (1989 bis 2014). An den Rennrodel-Weltmeisterschaften 2008, 2009, 2011, 2012, 2013 und an den Olympischen Winterspielen 2010 und 2014 wurde als oberster Jury-Verantwortlicher bestimmt. Von 2007 bis 2014 hatte Benz als Exekutivmitglied der FIL das Amt des Sportchefs und Vorsitzenden der Sportkommission inne. Er gilt als einer der Väter der zur Saison 2010/11 eingeführten Disziplin Teamstaffel.

Benz starb am 5. Februar 2021 im Alter von 76 Jahren an COVID-19. Zu seinen Ehren wurde beim Weltcupfinal der Saison 2020/21 auf dem Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina eine Schweigeminute abgehalten. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass der Final, welcher aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht in China ausgetragen werden konnte, in St. Moritz stattfindet und wäre ohne seine Erkrankung als SBSV-Funktionär vor Ort gewesen. Zu seinen Ehren wurde das Sepp-Benz-Gedächtnisrennen auf dem Olympia Bob Run St. Moritz Celerina ins Leben gerufen.

SILVIO GIOBELLINA

Silvio Giobellina

SILVIO GIOBELLINA

Lebensdaten

Silvio Giobellina
* 28.02.1954

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1984: Bronze im Viererbob

Bob Weltmeisterschaften: 1982 Gold und 1985 Silber im Viererbob

Schweizer Bobfahrer und Bob Konstrukteur (Aerodynamik)
Bevor Giobellina sich 1974 komplett dem Bobsport widmete, war er auch im Radsport, Schwimmen und Skilauf aktiv. International trat er erstmals 1978 bei seinem Schweizer Bobdebüt in Erscheinung, als er im Viererbob die Bronzemedaille bei der Junioreneuropameisterschaft gewann. Bei den Senioren gewann er 1982 seine erste Goldmedaille mit Rico Freiermuth, Urs Salzmann und Heinz Stettler bei der Bob-WM in St. Moritz. In den folgenden Jahren konnte er bei Bob-Europameisterschaften im Viererbob je zweimal Bronze (1983, 1988) und Gold (1984, 1985) gewinnen. Des Weiteren trat Giobellina zusammen mit Freiermuth, Salzmann und Stettler bei den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo an, wo sie hinter den beiden Bobteams der DDR den dritten Platz erreichten. Giobellina war auch im Schlittenbau tätig, er modifizierte die aktuellen Modelle vor allem im Bob-Haubenbau (Aerodynamik) sehr innovativ.

Nach den Europameisterschaften 1988 trat Giobellina vom Bobsport zurück. Anschliessend war er bis 1994 als technischer Leiter im französischen Bobteam beschäftigt. 1999 wurde er Manager eines Tobogganparks in seiner Heimatdorf Leysin.

HANS HILTEBRAND

Hans Hiltebrand

HANS HILTEBRAND

Lebensdaten

Hans Hiltebrand
* 18.01.1945

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Bob Weltmeisterschaften: 1977 Gold im Zweierbob, 1981 Silber im Viererbob, 1982 und 1987 Silber im Zweierbob, 1987 Gold im Viererbob

Schweizer Bobfahrer, Weltmeister, Trainer und Bob-Konstrukteur
Der diplomierte Elektroinstallateur begann 1970 mit dem Bobsport. 1972 gewann er als Anschieber des Bobpiloten Hansruedi Müller zusammen mit Herbert Ott und Rudolf Born den Europameistertitel im Viererbob.

Ab 1975 war Hiltebrand selber Bobpilot und belegte 1975 den zweiten Platz im Zweierbob bei den Schweizer Meisterschaften. Seinen internationalen Durchbruch als Bobpilot hatte er 1977, als er mit Heinz Meier die Weltmeisterschaft im Zweierbob gewann. Nach 1972 und 1977 gewann Hiltebrand auch seinen dritten internationalen Titel auf der Natureisbahn in St. Moritz, als er bei der Bob-Europameisterschaft 1980 mit Walter Rahm im Zweierbob siegte. Im Viererbob gewannen die Schweizer alle drei Medaillen, hinter den Bobs von Erich Schärer und Peter Schärer gewannen Hans Hiltebrand, Ulrich Schindler, Walter Rahm und Armin Baumgartner die Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid belegte Hiltebrand den vierten Platz im Zweierbob und den sechsten Platz im Viererbob.

Bei der Weltmeisterschaft 1981 im Viererbob in Cortina d’Ampezzo gewann Hiltebrand mit Kurt Poletti, Franz Weinberger und Franz Isenegger die Silbermedaille hinter dem DDR-Piloten Bernhard Germeshausen.

Während und nach seiner Karriere war Hans Hiltebrand auch als Bob-Konstrukteur tätig und konnte grosses know-how aufbauen, welches er auch als Trainer im In- und Ausland und für den Nachwuchs in der Schweiz einsetzen konnte. Nachdem er in seiner aktiven Karriere alles ausser einer olympischen Medaille gewonnen hatte, gelang ihm dies als Trainer: 1998 gewann sein Schützling Pierre Lueders olympisches Gold im Zweierbob für Kanada. Hiltebrand war bis 1999 als Trainer der kanadischen Bobfahrer tätig, 2002 betreute er das Schweizer Team und anschliessend war er vor allem in der Nachwuchsförderung ein Vorbild.

RALPH PICHLER

Ralph Pichler

RALPH PICHLER

Lebensdaten

Ralph Pichler
* 20.04.1954

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Bob Weltmeisterschaften 1983, 1986, 1987: 2 × Gold im Zweierbob, 1 × Silber im Zweierbob, 2 × Bronze im Viererbob

Schweizer Bobfahrer, Weltmeister
Pichler gewann innerhalb von fünf Jahren einen kompletten Medaillensatz bei Bob-Europameisterschaften sowie zwischen 1983 und 1987 zwei Weltmeistertitel. Darüber hinaus eine Silber- und zwei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften. 1984 nahm er mit seinem Anschieber Rico Freiermuth an den Olympischen Winterspielen in Sarajevo teil. Dort belegte das Team den sechsten Platz.

Heute lebt Pichler mit seiner Frau und den zwei gemeinsamen Kindern Yannick und Jarett in Kanada.

EKKEHARD FASSER

Ekkehard Fasser

EKKEHARD FASSER

Lebensdaten

Ekkehard Fasser
* 03.09.1952
† 08.04.2021

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Olympische Winterspiele 1988: Gold im Viererbob

Bob Weltmeisterschaften 1983: Gold im Viererbob

Schweizer Bobfahrer, Leichtathlet und Vorstands-Mitglied Swiss Sliding
Als Jugendlicher war Fasser Leichtathlet. In den 1970er Jahren betrieb er Hochsprung (Bestleistung: 1,98 m), Weitsprung (Bestleistung: 6,94 m) und Kugelstossen (Bestleistung: 7 ¼ kg; 14,52 m).

Im Alter von 26 Jahren wechselte Fasser zum Bobsport. Als Anschieber von Ralph Pichler gewann er 1978 bei der Junioren-WM in Winterberg die Silbermedaille. 1981 wurde er das B-Kader der Schweizer Nationalmannschaft berufen. Ein Jahr später nahm Fasser an seinen ersten Rennen im Weltcup und bei der Weltmeisterschaft teil. 1983 konnte er im Viererbob mit Hans Märchy, Kurt Poletti und Rolf Strittmatter sowohl den Weltmeister- als auch den Europameistertitel gewinnen. Bei den Olympischen Winterspielen 1984 belegte das Quartett im Viererbob-Wettkampf den vierten Platz. In der Weltcup-Saison 1985/86 siegte er in der Viererbob-Wertung. Bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary startete Fasser mit Kurt Meier, Marcel Fässler und Werner Stocker erneut im Viererbob-Wettkampf. Nach dem ersten Lauf lag der Schweizer Bob jedoch mit über einer halben Sekunde Rückstand auf dem siebten Platz. Doch in den folgenden zwei Läufen zeigte Fasser zwei gute Läufe. Dank einem schlechten Lauf von Wolfgang Hoppe aus der DDR gingen die Schweizer mit einem Vorsprung von 0,16 Sekunden in den letzten Lauf, verteidigten ihren Vorsprung und krönten sich somit zu Olympiasiegern. Nach dem Wettkampf beendete Fasser seine Karriere als Bobfahrer.

Nach dem Ende seiner Aktivkarriere engagierte sich Fasser weiter im Bobsport und war von 2015 bis 2019 Finanzchef des Schweizerischen Verbandes Swiss Sliding. Beruflich war Fasser als selbständiger Bauleiter und Immobilienverwalter tätig.

Im April 2021 starb Fasser im Alter von 68 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.

ALBERT GRIMALDI S.A.S. LE PRINCE ALBERT II DE MONACO

Albert Grimaldi

ALBERT GRIMALDI S.A.S. LE PRINCE ALBERT II DE MONACO

Lebensdaten

Albert Grimaldi S.A.S le Prince Albert II de Monaco
* 14.03.1958

Nation

Nation
Monaco

Grosse Erfolge

Grosse Erfolge

Teilnahme an den Olympischen Winter Spielen 1988, 1992, 1994, 1998, 2002

ERMANNO GARDELLA

Ermanno Gardella

ERMANNO GARDELLA

Lebensdaten

Ermanno Gardella
* 11.04.1942

Nation

Nation
Italien

Grosse Erfolge

Grosse Verdienste

Von 1971 bis 2012 Generalsekretär des Internationalen Bob & Skeleton-Verbandes IBSF

Ermanno Gardella war von 1971 bis 2012 Generalsekretär des Internationalen Bob & Skeleton-Verbandes IBSF (damals FIBT / Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing). Der Italiener diente im wahrsten Sinne des Wortes unter vier Präsidenten und führte 41 Jahre lang – stets dezent im Hintergrund – versiert die Geschicke des olympischen Wintersportverbandes.

Gardella, der im Jahr 1971 während der Amtszeit des Italieners Dr. Amilcare Rotta (FIBT-Präsident von 1960 – 1980) zum Generalsekretär berufen wurde, wurde von allen Nationalverbänden stets als zuverlässiger Partner geschätzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Klaus Kotter (FIBT-Präsident 1980 – 1994) trug Gardella maßgeblich zum Verbleib des Bobsports im Olympischen Programm bei. Zu seinen Erfolgen zählt auch die Aufnahme von Skeleton als olympische Disziplin (ab 2002) während der Amtszeit des Kanadiers Robert F. Storey (FIBT-Präsident 1994 – 2010).

Ermanno Gardella ist noch heute einer der wichtigsten Mentoren – er ist trotz seines Rücktritts im Jahre 2012 dem Bobsleigh und Skeleton-Sport stets verbunden geblieben, kennt sich bei Fragen zu der Geschichte FIBT/IBSF, dem internationalen Netzwerk und der Entwicklung von Sportgerät und Anlagen während seiner langen Amtszeit bestens aus.

HANS BADRUTT

Hans Badrutt

HANS BADRUTT

Lebensdaten

Hans Badrutt
* 13.11.1876
† 06.02.1953

Nation

Nation
Schweiz

Grosse Erfolge

Grosse Verdienste

Initiant und Förderer des heutigen Olympia Bob Runs St. Moritz Celerina

War bei der Organisation der beiden Olympischen Winterspiele 1928 und 1948 involviert.

Initiant und Förderer des heutigen Olympia Bob Runs St. Moritz Celerina mit Start im Kulmpark „Hans“ Badrutt war ebenso in die Organisation der beiden Olympischen Winterspiele 1928 und 1948 involviert.

Von 1904 – 1953 Direktor des familien eigenen Badrutt’s Palace Hotel, welches er von seinem Vater und Hotelgründer Caspar Badrutt übernahm.

Caspar Badrutt war bis zu seinem Tod Verwaltungsrats President des Kulm Hotel, daher auch die Verbundenheit zum Bobsport und Zusammenarbeit der beiden Hotels.